Illustrationen können Geschichte lebendig machen

Ich interessiere mich seit einigen Jahren sehr für das Mittelalter (speziell die Periode von ca. 850 bis ca. 1100) und habe inzwischen viele Illustrationen zu diesem Thema angefertigt. Teilweise sind sie nach Fotografien von Reenactmentveranstaltungen entstanden, teilweise aus der Fantasie und manche sind eine Mischung aus beidem.

Nicht alle der unten gezeigten Illustrationen erheben den Anspruch historisch exakt zu sein, sie sollen lediglich zeigen, dass ich gerne auch für thematisch entsprechende Jugend- oder auch Sachbücher illustriere. Anfragen von Verlagen oder Autoren sind also willkommen. ;-)

Einige der sieben hier gezeigten Illustrationen und Skizzen sind allerdings nicht als Illustrationen für Jugendbücher gedacht. Eher vielleicht als Skizzen für Comics, die Erwachsene als Zielgruppe haben. Ich gebe zu, dass manches ein wenig reisserisch wirkt. Krieg und Kampf bilden natürlich nur einen Ausschnitt mittelalterlichen Lebens ab. Aber gerade die „Actionszenen“ mit vielen Darstellern stellen eine zeichnerische Herausforderung dar und sollen nicht Gewalt verherrlichen.

Im Moment arbeite ich (wenn ich Zeit finde) an einer Reihe von Illustrationen, die eher den Alltag und einige mittelalterliche Handwerke zeigen sollen und somit auch das Gesamtbild abrunden. Die gibt es demnächst (irgendwann ;-)) hier ebenfalls zu sehen.

Die Illustrationen sind zwischen 2005 und 2009 als freie Arbeiten entstanden.



Ein Aquarell eines normannischen Adligen – nach Fotovorlage
Gut zu sehen ist die typische Haartracht der Normannen sowie der Schwertgurt und den für diese Epoche typischen Schwertknauf. Außerdem trägt er ein Bacculum (eine Keule) bestehend aus einem Bronzekopf und einem Holzstiel, das auch als Feldherrenstab diente, um seine Männer im Kampf zu dirigieren.


Bleistiftvorzeichnung einer mittelalterlichen slawischen Siedlung – nach Fotovorlage. Interessant die Bohlenwege zwischen den Siedlungsteilen und die Wand aus Flechtwerk




Aquarell eines salischen Soldaten – nach Fotovorlage. Hier wird die typische Bewaffnung gezeigt: Lanze, Tropfenschild und Schwert. Der konische Helm mit Nasal wurde zu dieser Zeit allerdings bereits meist ohne Wangenklappen getragen. Als Körperschutz dient hier ein Steppwams oder auch Gambeson, der aus Leinen mit Rosshaar- oder Wollfüllung bestand. Die Wadenwickel waren Schutz vor Verletzungen durch Unterholz.


Bleistiftvorzeichnung nach Fotovorlage.


Aquarell „Wikingerüberfall“ – Figuren nach Fotovorlage, aber modifiziert, Hintergrund ohne Vorlage. Der Nordmann links trägt als Waffe ein Langsax mit der typischen Klingenform. Diese Messerform gab es vom 5. bis zum 11. Jahrhundert in allen Größen von 10 cm bis zu 70 cm Klingenlänge. Der germanische Stamm der Sachsen hat seinen Namen nach diesem Messer, das Werkzeug und Waffe war.





Die folgende Skizze wurde durch die Romane von Bernard Cornwell („Das letzte Königreich“, „Der weiße Reiter“, „Die Herren des Nordens“ und „Schwertgesang“ – allesamt sehr spannend) inspiriert und ist ohne Vorlagen entstanden. Es zeigt einen in Auflösung begriffenen Schildwall, der dem Angriff des Gegners nicht länger Stand halten kann.




Aquarellierte Bleistiftzeichnung „Zweikampf“ nach Fotovorlage von einer der jährlich stattfindenden Reenactment-Veranstaltungen in Hastings/Großbritannien.

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